Möglichkeiten
Im
Shotokan
gibt
es
eine
Regel,
von
der
es
heißt,
dass
sie
von
Gichin
Funakoshi stammt.
Demnach
ist
jede
Bewegung
einer
Kata
genau
festgelegt.
Jedes
Detail,
bis
hin
zu
Atmung
und
Muskelspannung, ist genau definiert.
Eine
Kata
ist
immer
mit
vollem
Einsatz
zu
üben.
Und
letztlich
darf
eine
Kata
nicht verändert werden.
Letzteres
ist
zur
Bewahrung
einer
Kata
von
Generation
zu
Generation
unerläßlich.
Denn
jede
Veränderung
bedeutet
einen
historischen
Verlust.
Es
sei
denn,
das
Original
bleibt
erhalten.
Aus
diesem
Grund
gibt
es
auf
Okinawa
die
Praxis,
dass
dem
Namen
der
Kata,
der
Name
des
Meisters
hinzugefügt
wird,
der
die Kata seinen Bedürfnissen angepasst hat.
Besonders
geschah
dies
im
Fall
der
Kata
Kushanku.
Sakugawa
no
Kushanku,
Itosu
no
Kushanku,
Chibana
no
Kushanku,
wobei
die
Chatanyara no Kushanku die bekannteste ist.
Kata
unterliegen
somit
Veränderungen.
Sie
sind
entwicklungsfähig.
Und
können
somit
zu
etwas
Persönlichem
werden.
So,
wie
jemand
seine
“Lieblingskata”
frei
wählen
kann,
so
kann
jemand auch die Art, wie er die Kata übt, frei wählen.
Natürlich
ist
dies
nicht
möglich,
wenn
im
Dojo
gemeinsam
trainiert
wird.
Nur
ist
Karate
kein
Sport,
der
ausschließlich
im
Dojo
geübt
wird.
Karate
ist
etwas,
was
man
überall
machen
kann. Und das, auch ohne einen Karateanzug anzuziehen.
Das
Wohnzimmer
ist
ebenso
geeignet,
wie
ein
Stück
Wiese.
Selbst
das
ein
oder
andere
Büro
bietet
durchaus
Platz
für
die
ein
oder
andere
Übung.
Sanchin,
Tensho
oder
Naihanchi
kann
man
fast
überall
üben.
Speziell
Tensho
benötigt
nicht
einmal
einen
Quadratmeter Platz.
Kata
kann
mehr
sein,
als
eine
Trainingsform
des
Karate.
Kata
kann
auch
als
gymnastische
Übung
verwendet
werden.
Oder
als
rein
geistige
Übung,
wenn
man
die
Bewegungen
allein
gedanklich
macht.
Man
kann
Karate
sozusagen
auf
der
Couch
liegend trainieren.
Doch es gibt noch weit interessantere Möglichkeiten.
Praktisch
jede
Kata
kann
man
in
harter
und
weicher
Form
üben.
Denn
jede
Bewegung
kann
man
schnell
oder
langsam,
hart
oder
weich, mit Kraft oder ohne Kraft machen.
Man
kann
eine
Kata
(auch
Tenscho)
mit
maximaler
Härte
und
Spannung
ausführen.
Ebenso
aber
auch
mit
maximaler
Langsamkeit
und
Weichheit.
Sprünge
ersetzt
man
dabei
durch
Drehungen und Abducken.
Nutzt
man
alle
Möglichkeiten,
lassen
sich
viele
Kata
des
Karate
auch
zu
Formen
des
Tai
Chi
transformieren.
Und
dies
ist
besonders
interessant.
Denn
das
Chi,
die
immer
nocn
mysteriöse
körpereigene Energie, ist auch für Karate von hoher Bedeutung.
Chi
lässt
sich
aber
mit
Härte
und
Muskelspannung
nicht
entwickeln.
Das
Fühlen
und
die
Kontrolle
des
Chi
erlernt
man
nur
mit
gefühlvollen
Bewegungen,
meditativer
Entspannung
und
korrekter Atmung.
Eine
der
wenigen
Kata
des
Karate,
die
darauf
ausgelegt
ist,
das
Chi
zu
entwickeln,
ist
Happoren.
Doch
auch
nur,
wenn
man
Happoren
mehr
in
der
Art
des
Tai
Chi
übt.
Das
Faszinierende
an
Happoren
ist,
dass
die
Kata
fast
schon
dazu
einlädt,
in
verschiedener Weise geübt zu werden.
Normalerweise
ist
Happoren
eine
langsame
Atemkata
mit
Konzentration
auf
Muskelspannung.
Doch
folgende
Varianten
sind
ohne weiteres möglich.
Harte
Ausführung:
Langsam,
mit
hoher
Spannung
und
Konzentration, scharfe, harte Atmung. (Sanchin)
Weiche
Ausführung:
Langsam,
ohne
Spannung,
weiche,
fließende
Atmung. (Tensho)
Schnelle
Ausführung:
Wechselnde
Geschwindigkeit,
von
langsam
zu schnell, wechselnde Atmung. (Empi)
Meditative Ausführung: Ist nahezu identisch mit Tai Chi Formen.
Nutzt
man
das
volle
Potential
von
Happoren,
hat
man
praktisch
eine
“All
in
One”
Kata.
Man
hat
eine
einzige
Kata,
mit
der
man
vier unterschiedliche Aspekte des Karate trainieren kann.
Zwar
ist
Happoren
dafür
besonders
gut
geeignet,
aber
generell
lässt sich jede traditionelle Kata so verwenden.
’’Nur wer die Möglichkeiten kennt, kann sie auch
verwenden.
(H. Haß 2017)